Änderung der inneren Haltung (Einstellung, Meinung, Überzeugung) zu etwas zu jemandem. (Quelle: Wiktionary)
Die meisten Menschen tun sich schwer mit Veränderung – insbesondere dann, wenn diese Veränderung selbst ungewollt ist und quasi von außen initiiert wird. Denn: sich auf Altbewährtes verlassen zu können, verspricht Sicherheit, das Fortführen können liebgewonnener Gewohnheiten und die Vermeidung böser Überraschungen.
Auf einen notwendigen Gesinnungswandel werden Menschen erfahrungsgemäß durch stark lebensverändernde Umstände, manchmal auch durch ein spezielles Ereignis aufmerksam gemacht - ein Ereignis, welches ab diesem Zeitpunkt signifikant Einfluss auf die aktuellen Lebensumstände eines Systems /Gemeinschaft (Individuum, Paar, Familie, Team, Gesellschaft) nimmt. Aber auch in unschöner Regelmäßigkeit auftretende, ähnliche, stark emotionalisierende Situationen sind ein Indiz dafür, dass es ganz offensichtlich Dinge gibt, die es zu hinterfragen gilt.
Konsistenz (Stimmigkeit) ist ein häufig unterschätztes psychologisches Bedürfnis. Deshalb ist es sinnvoll, die eigenen Lebens- und Arbeitsroutinen in regelmäßigen Abständen – ggf. auch in Begleitung eines professionellen Beraters/Coachs - auf Stimmigkeit zu überprüfen. Und manchmal merken wir dabei auch, dass es Zeit für etwas Neues ist - alternativ für eine neue Einstellung zu Bestehendem.
Erfahrungsgemäß haben viele Menschen - insbesondere diejenigen, die immer allen gefallen und es möglichst immer allen recht machen wollen, ganz besonders viel Angst vor der Reaktion im eigenen Umfeld. Möchtest Du also in Deinem Leben etwas ändern, ist es ratsam, Dich auf mögliche Reaktionen in Deinem Umfeld vorzubereiten (Worst-Case-Betrachtung).
Fakt ist: Du wirst auf unterschiedlichste Meinungen (Gesinnungen) stoßen. Wie jemand auf Deine Veränderung reagiert, ist vor allem von der Konsequenz abhängig, die es für die davon betroffenen Mitmenschen hat. Zum anderen, kommt es darauf an, wie reflektiert der Andere selbst ist und wie wohlwollend er/sie Dir gegenüber gestimmt ist.
Zustimmung
Je nach Lebensstil ist die wahrscheinlich angenehmste Reaktion auf Deinen Sinneswandel, (stille) Zustimmung. Die anderen können Dich verstehen - auch wenn sie selbst sich (noch) nicht trauen, ähnliche Vorhaben in die Tat umzusetzen. Solche Zustimmung wirkt i.d.R. bestätigend und ermutigend auf die meisten Menschen.
Bedauern
Manche Menschen in Deiner Umgebung werden Deine veränderten Ziele mit Bedauern zur Kenntnis nehmen. Sie bringen Dir zwar Verständnis entgegen, bedauern gleichzeitig die veränderten Umstände, die in gewissen Maß auch sie selbst betreffen. Möglicherweise bedeutet Dein Sinneswandel für andere Verzicht oder zusätzlichen Aufwand – vielleicht wird deshalb an Dein Mitgefühl appelliert werden um Dich wieder umzustimmen (Mitleid erregen).
Ablehnung
Mit Unverständnis musst Du rechnen, wenn Dein Sinneswandel - und die daraus resultierenden Entscheidungen - für andere echte oder befürchtete Schwierigkeiten bedeuten. Wenn Du beispielsweise mutiger und klarer in Deiner Kommunikation wirst, nicht mehr zu allem „ja und Amen“ sagst, sondern Einspruch erhebst – auch dort, wo kein Widerspruch geduldet ist.
Darüber hinaus: Ungewohntes löst Befremden aus - frei nach dem Motto: "was der Bauer nicht kennt ... In diesem Sinne kann auch Dein "plötzlicher" Sinneswandel bei anderen Befremden auslösen. Und weil Dein Umfeld mit Deiner neuen Einstellung (noch) nicht klarkommt, wird dann gerne auch schon mal der eine oder andere Seitenhieb verteilt. Jetzt liegt es an Dir, inwieweit Du Dir das gefallen lassen willst. ob Du die nötige Integrität Dir selbst gegenüber aufbringst und weiterhin zu Deiner (neuen) Wertehaltung stehst.
Respekt
Eine ebenfalls starke Reaktion auf Sinneswandel kann Hochachtung bzw. Respekt sein. Du ziehst endlich durch, wovon Du bisher nur zu träumen gewagt hast und setzt Deine Vision in die Tat um. Nicht jeder traut sich so etwas und bewundert Dich für Deinen Mut. Möglicherweise ist der eine oder andere insgeheim deshalb sogar neidisch und wünscht sich insgeheim, selbst so konsequent seinen Weg zu gehen.
Gleichgültigkeit (Desinteresse / Ignoranz)
Das sind höchstwahrscheinlich Reaktionen, mit denen all jene Menschen besonders schlecht umgehen können, die sich Aufmerksamkeit von anderen wünschen bzw. diese brauchen (von dieser quasi abhängig sind). So genannte soziale Netzwerke, insbesondere Social Media bedienen dieses Bedürfnis ganz hervorragend – inklusive aller Schattenseiten. Sobald Du allerdings auf diese Art der Aufmerksamkeit verzichten kannst, bist Du frei ohne viel Aufhebens Deinen eigenen Lebensweg zu gehen.
Ob Du auf Deine persönliche Entwicklung nun Zustimmung, Bedauern, Ablehnung, Bewunderung oder Gleichgültigkeit erntest, hängt also in erster Linie von der Wichtigkeit ab, die Du als Mensch, Mitarbeiter und als Persönlichkeit allgemein für Dein Gegenüber hast, als auch von der Bedeutung die Deine Veränderung für Dein Gegenüber hat. Fazit: Wie Menschen aus Deinem Umfeld mit Deinem Sinneswandel umzugehen gedenken ist, was Individualpsychologen „lebensstilbedingt“ nennen.
Wer sich unmittelbar betroffen sieht, möchte Dich vielleicht auf halben Weg aufhalten. Denn: einen Status quo zu konservieren bedeutet für manche Menschen in Deinem Umfeld Sicherheit und Verlässlichkeit. Alles geht wie bisher seinen Weg. Das ist eine verständliche Sichtweise, denn diese Menschen haben Angst vor Unannehmlichkeiten die Dein Sinneswandel für sie selbst mit sich bringt.
|
|